So schmeckt's in Istros Rooftop Bar

Der Donaukanal hat sich zu einer der wesentlichen Szenemeilen Wiens entwickelt. Direkt am Wasser herrscht pralles Leben, in den Stockwerken darüber spielt sich allerdings wenig ab, und das, obwohl der Ausblick spektakulär wäre: Sowohl das „Juwel“ im Media-Tower als auch das „k47“ dienen als Eventlocation, das Restaurant oben im Raiffeisen-Gebäude ist  Geschichte, im Ringturm ist Gastronomie aus feuerpolizeilichen Gründen nicht möglich und im „Loft“ des Hotels SO/Vienna braucht man sowohl Reservierung als auch jede Menge Kleingeld. Umso erfreulicher, als unlängst die internationale Hotelkette Radisson im achten Stock ihres neuen „Red“ eine Dachterrassen-Bar namens „Istros“ eröffnete. Und die etwas lieblose Gestaltung  – Aluminium-Traversen, mit Planen abgedeckte Grobspanplatten, 08/15-Mobiliar und spiegelnde Fenster (blöd, wenn’s um den Ausblick geht) – wäre ja kein Problem, wenn zumindest Cocktails und Bar-Snacks schmecken würden.

Allerdings herrscht auch hier Mittelklasse: Nachos, geschmacksneutrale Oliven (7 €), Pita-Brot mit Ketchup-Melanzani alias „Rote Melanzani“ (6,50 €) und ein Räucherlachs-Tatar mit Trüffel-aromatisierter Avocadocreme direkt aus dem Kühlschrank (15 €). Sagen wir so: Mit den Dachterrassenbars „Neni am Prater“ und „Aurora“ kann das nicht mithalten, aber die sind halt nicht am Donaukanal. Apropos: Wenn man fragt, wann denn nicht nur Bar, sondern auch Terrasse bespielt werden, heißt es, wisse man nicht, vielleicht wenn es wärmer werde. Klingt nach Erfolgsmodell.