freizeit.tasting im Palais Freiluft: Whisky mit e oder ohne?

Von Bourbon über Scotch bis japanischen Whisky: Planters-Barchef Ivan Maric über die weite Welt des Whiskys - und was er von Whisky-Cola hält ...

Mit oder ohne e vor dem y – wie schreibt man Whisky richtig? Auch dieser Frage widmete sich Ivan Maric beim freizeit.tasting im Palais Freiluft. Der Barchef der American Cocktail Bar Planters in Wien weihte an einem gemütlichen Spätsommerabend eine Gruppe von Lesern in die Geheimnisse des Whiskys ein. Wie trinkt man die edle Spirituose richtig – ex und hopp wie die Saloon-Cowboys im Western? Woher kommt der torfige Geschmack, den so viele Kenner schätzen? Und welche Cocktails sind in der Bar-Szene am beliebtesten? Eines vorweg: Nur in Irland und Amerika wird Whisky mit e im Namen geschrieben – in Schottland und dem Rest der Welt ohne.

Bourbon oder Scotch?

Auch das Dickicht der Sorten entwirrte Maric. Beim Bourbon, also amerikanischem Whiskey, muss die Maische mindestens 51 Prozent Mais enthalten und darf nur in frischen Fässern aus den USA reifen. Der amerikanische Rye Whiskey muss aus mindestens 51 Prozent Roggen hergestellt werden.

Scotch Single Malt Whiskey wiederum kommt stets aus Schottland und darf ausschließlich aus gemälzter Gerste hergestellt werden. Für ihn werden Eichenholzfässer verwendet, in denen bereits eine andere Spirituose gereift ist (etwa amerikanische Bourbon- oder spanische Sherry-Fässer).

Blended Whisky ist ein Verschnitt aus mehreren Whiskys.

Das Tasting

Die Geschmacksnoten und Aromen der verschiedenen Sorten variieren, wie die Gäste gut gelaunt beim Verkosten feststellen konnten. Insgesamt sechs Sorten reichte Maric, darunter ein Maker’s Mark – sehr weich und fruchtig im Geschmack und ideal für Einsteiger.

Ein Bowmore beeindruckte mit seiner rauchigen Note und bestach trotzdem mit einer angenehmen Süße. Den Laphroaig wiederum mochten all jene, die es ebenfalls rauchig mochten, aber eben auch torfig.

Was kann japanischer Whisky?

Zum Abrunden kredenzte Ivan Maric schließlich eine Überraschung: Einen japanischen Whisky, in diesem Fall den Suntury Toki, verkostet man nicht alle Tage. Der Toki ist ein blended Whisky, meistens zwischen 15 und 40 Sorten, und fühlt sich ausgeglichen und mild an, jedoch würzig im Abgang – und sorgte für geteilte Meinungen am Tisch. Nichtsdestotrotz liegen die Whiskys aus dem Reich der Sonne in den vergangenen Jahren immer stärker im Trend.

Video: Barkeeper Ivan Maric von Planter’s Club Bar

Nicht immer muss man für hochprozentigen Genuss übrigens eine weite Reise auf sich nehmen: auch über österreichische Whiskys wurde geplaudert – etwa aus dem Waldviertel.

Whisky-Cola, ein No-go?

Was das Thema Whisky-Cocktails betrifft, wurden in der freiluft-Runde etwa ein Old Fashioned, ein Horses Neck und ein Manhattan diskutiert. Als krönender Abschluss servierte der Planters-Mann dann einen Whisky Sour.  

Darauf angesprochen, was er von der vor allem in ländlichen Gefilden beliebten Whisky-Cola halte, reagierte Maric trocken, aber mit einem Schmunzeln: „Nächste Frage!“

Alexander Kern

Über Alexander Kern

Redakteur KURIER Freizeit. Geboren in Wien, war Chefredakteur verschiedener Magazine, Gründer einer PR- und Medienagentur und stand im Gründungsteam des Seitenblicke Magazins des Red Bull Media House. 12 Jahre Chefreporter bzw. Ressortleiter Entertainment. Schreibt über Kultur, Gesellschaft, Stil und mehr. Interviews vom Oscar-Preisträger bis zum Supermodel, von Quentin Tarantino über Woody Allen bis Jennifer Lopez und Leonardo DiCaprio. Reportagen vom Filmfestival Cannes bis zur Fashionweek Berlin. Mag Nouvelle Vague-Filme und Haselnusseis.

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