Alles handgemacht: So schmeckt's im &flora

Wie sich Hotel-Restaurants in den vergangenen Jahrzehnten präsentierten, weiß man ja: Einheitliche Gestaltung und eine Speisekarte, die auf der ganzen Welt das gleiche bietet, Beef Tatar, Caesar Salad, Clubsandwich und irgendwas mit Huhn – in Wien ergänzt um Schnitzel und Gulasch. Nachdem sich das ehemalige „Art Hotel“ nun aber ein neues Styling gönnte, fasste die Betreiber-Familie Kleindienst-Giendl den Beschluss, auch beim Essen neue Wege zu gehen. Und weil die Attraktion des nunmehr „Gilbert“ genannten Hotels eine begrünte Fassade ist, lag eine „grüne“ Küche auf der Hand, nachhaltig, modern und Gemüse-fokussiert. Also genau das Thema von Parvin Razavi, Food-Bloggerin, die vor zwei Jahren im Gourmet-Restaurant „Hausbar“ erstmals als Köchin auftrat.

Anklänge an ihre persische Heimat kommen ebenso vor, wie das Motto „Root to Leaf“, also Vollverwertung auch von Pflanzen: Wurzeln werden fermentiert, Blätter emulgiert … Das Saiblingstatar mit Berglinsen, Saiblingskaviar und Schalotte ist frisch, aber zugleich vielschichtig (12 €), ganz ausgezeichnet die Rübenvariation mit Apfel und dem selbst gemachten Frischkäse Labneh, der beim Marinieren entstehende Gemüsesaft wird Teil der Sauce (12 €). Wunderbar auch der Karfiol auf Karfiolcreme mit nordafrikanischem Gewürzpesto Dukkah, Schnittlauchöl und frittierten Grünkohlblättern, wow (12 €)! Oder Köfte aus Pilzen und Kichererbsen-Creme mit Grünkohlsalat (12 €). Die angebotenen Weine sind wild und modern – mit Clubsandwich hat das alles zum Glück gar nichts mehr zu tun.