Frau riecht an einem Glas Rotwein

Flaschenpost: Traumberuf Winzer

Die meisten möchten lieber etwas Sinnstiftendes mit Menschen, Tieren oder Natur machen. Doch auch ganz oben auf der Liste: Der Wunsch, Winzer zu sein.

Wer wünscht sich nicht zuweilen einen anderen Beruf – eine Tätigkeit, die das Leben netter machen würde. Selten werden dabei Immobilienmakler oder Parksheriff als Traumjob genannt. Die meisten würden lieber etwas Sinnstiftendes mit Menschen, Tieren oder Natur tun. Ganz oben auf der Liste steht der Wunsch, Winzer zu sein. 

Illustre Persönlichkeiten wie Francis Ford Coppola, Gérard Depardieu oder Angelina Jolie/Brad Pitt zeigten es vor. In sonnenverwöhnten Weinbergen ein wenig herumschnipseln, um dann den eigenen Rebensaft zu schlürfen, erscheint nicht zuletzt stressgeplagten Städtern als Heilversprechen. Kaum jemand bedenkt, dass man auch bei Regen, eisiger Kälte oder Affenhitze im Weingarten rackert, dass die Launen der Natur im Nu alles zunichte machen können und es beileibe nicht ausreicht, Trauben zu streicheln, um guten Wein abzuliefern. Und selbst wenn man es hinkriegt, erkennt es die Menschheit oft nicht. 

Spätestens, wenn man sich tagelang bei Weinmessen die Füße in den Bauch steht und im Minutentakt die immer gleichen Fragen beantwortet, wenn einem vornehmlich von Weinkennern der Sorte Alleswisser, die in ihrem Leben noch keinen Fuß in einen Weingarten setzten, belehren, wie man es hätte besser machen können – spätestens dann wünscht man sich seinen alten Beruf zurück. 

Christina  Fieber

Über Christina Fieber

Christina Fieber kommt aus Salzburg und arbeitet als freie Weinjournalistin in Wien.

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