Flaschenpost: Good News

Bisweilen hat man den Eindruck, die Welt sorge nur mehr für schlechte Nachrichten – es gibt aber auch gute:

So entwickelte das belgische Start-up Apeo eine natürliche Alternative zum umstrittenen chemischen Wirkstoff Glyphosat in Pflanzenschutzmittel, der in der konventionellen Landwirtschaft, also auch im Weinbau, gerne eingesetzt wird. Was nach einer drögen Mitteilung klingt, kann eine spektakuläre Errungenschaft für die Umwelt bedeuten. Statt des Pestizids verwendet man ätherische Öle und Essenzen, die Unkraut in den Rebzeilen eliminieren. Jetzt kann man entgegnen, dass ein Bioherbizid ein Widerspruch in sich selbst sei und man das auch maschinell erledigen könne, aber das kostet halt mehr Zeit und die will offenbar keiner haben.

Statt des Pestizids verwendet man ätherische Öle und Essenzen, die Unkraut in den Rebzeilen eliminieren.

In Verruf geriet Glyphosat, weil die WHO dem Herbizid schädigende Wirkung für Umwelt, Bodenleben und Tiere attestierte und es auch für Menschen als „wahrscheinlich krebserregend“ einstufte.    
Es begann eine Lobbyschlacht in der EU, die in der Verlängerung der Zulassung bis Ende dieses Jahres mündete. Danach wäre regulär Schluss. Die Verlängerung der Verlängerung scheint aber so gut wie in der Tasche, haben doch Pflanzenschutzbehörden ausgewählter Mitgliedsstaaten dem Herbizid den Persilschein ausgestellt. Alle Bedenken der WHO wurden demnach widerlegt und Glyphosat auf wundersame Weise für harmlos befunden. Man kommt um schlechte Nachrichten doch nicht herum.

Christina  Fieber

Über Christina Fieber

Christina Fieber kommt aus Salzburg und arbeitet als freie Weinjournalistin in Wien.

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