Die Kaffeetrends 2022 und wie gesund Butterkaffee wirklich ist

Warum das Wundermittel Bullettproof Coffee gar nicht so gesund ist wie angenommen und welche Trends sind beim Kaffeetrinken abzeichnen.

Der Österreichische Kaffeeverband hat die Trends für das heurige Jahre veröffentlicht und gibt Einblicke über die Kosumvorblieben der Österreich.

Vier Schwerpunkte sind es, um die sich das Lieblingsgetränk der Österreich dreht.

Trend 1: Kalter und trinkfertiger Kaffee

Schon seit einigen Jahren spielen kalte Kaffeekreationen eine immer größere Rolle, allen voran der „Cold Brew“. Eisgekühlte Kaffeegetränke bedienen zudem den Konsumentenwunsch nach Erfrischung. Dies spiegelt sich auch in Kreationen wie etwa der Coffee-Tonic (fruchtiger Kaffee mit Eiswürfel und Tonic Water aufgegossen) wider.

Trend 2: Nachhaltiger und gesundheitlicher Aspekt

Die Nachfrage nach zertifiziertem und hochwertigem Kaffee steigt als auch nach Milchalternativen auf Pflanzenbasis. Musste man sich vor ein paar Jahren noch glücklich schätzen, wenn man zwischen Voll- und Halbfett bzw. laktosefreier Milch wählen konnte, sind jetzt neben Sojamilch vor allem Hafer-, Mandel-, Kokosmilch in Coffeeshops auf den Menükarten zu finden.

Trend 3: Profi-Produkte für den Kaffee daheim

Das steigende Interesse und die wachsende Expertise der Konsumenten führt zu einem Ansteigen der Qualitätsstandards/Qualitätsniveaus in der gesamten Genusskategorie „Kaffee“. Ob im Kaffeehaus, im Coffee Shop oder eben auch pandemiebedingt in den eigenen vier Wänden – die Menschen wollen ihren Kaffee als Premiumerlebnis genießen. So zählt Spezialitätenkaffee zu den größten Trends im gesamten Lebensmittel- und Getränkesektor. Dies beginnt mit der Herkunft über den Anbau bis hin zu frisch gerösteten Bohnen und zu den unterschiedlichen Brühverfahren. Statt Vollautomaten werden nun auch verstärkt professionelle Siebträgermaschinen für daheim angeschafft

Trend 4: Kaffee muss nicht nur schmecken, er muss auch gut ausschauen

Die sozialen Medien beeinflussen unser Verhalten, unseren Konsum - auch beim Kaffee. 2020 gab es den Hype rund um den sogenannten Dalgona-Kaffee (ein koreanischer Schlagsahnekaffee). Der Dalonga-Kaffee wild laut Verband als Pandemie-Getränk in die Geschichte eingehen.
 
Dabei wird Instant Kaffee mit Zucker und Wasser zu einem steifen süßen Schaum verquirrelt, der auf einem Glas Milch serviert wird – er ist sehr „fotogen“, weil es wie ein umgedrehter Cappuccino aussieht.

Butterkaffee - zum Abnhemen und als Energiequelle?

Und ein Getränk erfährt schon länger einen Hype, das nun auch auf TikTok viral ging. Ein Kunde beim Desserthersteller Dunkin Donut hatte nämlich einen Kaffee mit Butter darin bestellt -  den Bulletproof-Coffee, oder auch Butterkaffee genannt.

Was nicht unbedingt schmackhaft klingt, soll beim abnehmen helfen und gesund sein. Allerdings nur, wenn man auf bestimmte Butter oder Ölarten im Kaffee setzt - und auch dann ist die Wirkung mehr als umstritten.

Der Bulletproof-Coffee soll lange satt machen, Energie langsam und stetig - und nicht so abrupt wie bei schwarzem Kaffee -  ansteigen lassen und dadurch sogar beim Abnehmen oder Fasten helfen. Er soll ein ganzes Frühstück ersetzen.

In einem Mixer behandelt, ergibt er als Butterkaffee sogar ein schaumiges Getränk.

Mit Butter und Kokosöl

Anhänger der ketogenen Diät schwören auf diesen Kaffeegenuss. Meist wird mit zwei Essläffel Heumilch-Butter mit zwei Esslöffel MCT Öl gemischt - dazu gehört Kokosöl oder Rapsöl. Veganer setzten ausschließlicih auf pflanzliche MCT Öle.

Vor allem die darin enthaltenen mittelkettigen Triglyceride sollen lange satt machen, den Stoffwechsel anregen und gut für Gehirnleistung und Darmtätigkeit sein.

Ernährungsexperten sind jedoch nicht derart von den Vorteilen dieser Fettsäuren angetan. Durch das Getränk kann der Cholesterinspiegel auf Dauer ansteigen, wie einige Konsumenten berichten.

Harald Seiz, der Pressesprecher des Aid Infodienst für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in Bonn, erklärte in der Frankfurter Rundschau der Zaubertranks sei schlichtweg Humbug. Es komme fast ausschließlich darauf an, wie viele Kalorien man danach zu sich nimmt und wie viele man auch wieder verbraucht.

Gesättigte Fettsäuren sind Gift

Dass Kokosöl so gesund sein soll revidierte zudem schon die deutsche Harvard-Professorin Karin Michels. Als es von vielen als Wundermittel gepriesen wurde, bezeichnete sie es als "reines Gift".

Sie sieht die Vorteile von gesättigten Fettsäuren nicht und warnt sogar mit folgenden Aussagen: „Es gibt nicht eine einzige Studie am Menschen, die irgendeine positive Wirkung von Kokosöl zeigt. Kokosöl ist gefährlicher für Sie als Schweineschmalz, weil es noch mehr gesättigte Fettsäuren hat. Das heißt, es hat fast keine essentiellen Fettsäuren – also die Fettsäuren, die wir eigentlich brauchen. Gesättigte Fettsäuren verstopfen Ihre Herzkranzgefäße und führen zum sicheren Herztod!"

Kokosöl besteht zu 95 Prozent aus gesättigten Fettsäuren.

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