Perchtoldsdorf Hiataumzug

Die Hiata haben wieder Anlass zum Feiern

Berühmtestes Erntedankfest Österreichs geht am Sonntag über die Bühne.

Die Huatzeit, das ist in Perchtoldsdorf die fünfte Jahreszeit, der Hiataeinzug der krönende Abschluss. Das größte Erntedankfest Österreichs geht auf das Jahr 1422 zurück, als der Legende nach der Weinhüter (denn Huat kommt von Hüten) Thomas in den Rieden schwer verletzt wurde. Im ersten Haus des Ortes, beim Herbergsvater, wurde er gesund gepflegt und erst zu Leonhardi (6. November) konnte er wieder den Gottesdienst besuchen. Seitdem wird am Sonntag nach diesem Datum das Erntedankfest anlässlich der Genesung des „Hiata“ gefeiert. Seit 2010 ist es in die nationale Liste des immateriellen Welterbes in Österreich aufgenommen.

Hiatavater Karl Wölflinger

©Foschum Markus

Im Vorjahr musste das Fest coronabedingt ausfallen. Auch zum großen Leidwesen von Winzer Karl Wölflinger, der 2020 zum Hiatavater gewählt worden war. Üblicherweise darf man dieses Ehrenamt nur einmal ausüben, doch angesichts der besonderen Umstände heißt der Hiatavater heuer erneut Karl Wölflinger. Und er freut sich, dass das älteste und berühmteste Erntedankfest Österreichs stattfinden kann – und zwar am kommenden Sonntag, 7. November. „Ich wünsche uns ein schönes Wetter und freue mich auf den Höhepunkt unserer Huatzeit, den wir gemeinsam feiern dürfen“, so der Hiatavater.

Kontrollen

Allerdings findet die Teilnahme heuer unter strikter Einhaltung der 3-G-Regel statt. Kontrolliert wird in Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr vom Perchtoldsdorfer Weinbauverein an drei Stationen in Kirchen- und Marktplatznähe. „Wir freuen uns, dass der Hiataeinzug heuer wieder stattfinden kann, und setzen auf das Verständnis unserer Gäste, die Regeln bitte einzuhalten“, so Weinbauvereinsobmann Toni Nigl.

Nach der Festmesse gibt es das Gstanzlsingen.

©Veranstalter/Walter Pamminger

Los geht es am 7. November am Marktplatz ab 9.45 Uhr. Die „Hiata“ – junge Männer aus den Weinhauerfamilien – ziehen zum Dankgottesdienst in die Kirche. Voran reiten drei Hüter auf geschmückten Pferden. Der Pritschenträger hat die 80 Kilogramm schwere „Pritschn“ eine Erntekrone, nicht nur zu tragen, sondern auch in Drehung zu halten. Nach der Festmesse findet das Gstanzlsingen am Marktplatz statt.

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