
So gelingt cremiges Eis zu Hause - auch ohne Eismaschine
Cremig, fruchtig und ganz, ganz einfach: Wie Eis zu Hause gut gelingt – mit Beeren, Joghurt und ein bisschen Physik.
Ein Sommer ohne Eis? Unvorstellbar. Doch während viele in den Eissalon ihres Vertrauens flitzen, greifen andere zum Stabmixer und machen ihr „Gelato“ einfach selbst.
„Ich bin keine Eismacherin“, sagt Alexandra Palla und lacht. Die Kochbuchautorin und Kulinarikbloggerin besitzt keine Eismaschine – und braucht auch keine. „Mein Rough-Cut-Eis funktioniert immer. Das geht mit gefrorenen Beeren, kaltem Joghurt und einem simplen Stabmixer. Pürieren, fertig.“ Kein Emulgator, kein Thermometer, kein Rühren alle 30 Minuten. Nur Geschmack und Bauchgefühl.

Formen aus Plastik oder Silikon für Stieleis, ab 9 €.
©Getty Images/janecocoa/istockphotoWer es doch klassisch angehen will, braucht Geduld. „Man muss halt rühren, rühren, rühren und Luft reinlassen“, so Palla. Beim Eismachen geht es vor allem um Textur. Und um Physik. Zucker senkt den Gefrierpunkt, Fett macht es cremiger. Luft sorgt für Volumen und Leichtigkeit.
Man weiß, was drin ist
Das Grundprinzip bleibt immer gleich: Wird Wasser (also die Flüssigkeit im Fruchtpüree oder Joghurt) gefroren, bilden sich Eiskristalle. Sind sie zu groß, wird das Eis hart wie Stein. Deshalb: Bewegung. Wer keine Maschine hat, kann die Masse im Tiefkühlfach anfrieren und regelmäßig mit dem Mixer durchrühren, um starke Kristallbildung zu verhindern.
Tipps
Kinder lieben Stangerleis: Fruchtsaft oder pürierte Früchte in Förmchen füllen, nach Wunsch etwas Joghurt, Honig oder Zitronensaft dazu. Stangerln oder Löffel hineindrücken Ab ins Tiefkühlfach – nach 4 bis 5 Stunden ist das Eis fertig. Wer mag, kann Beeren, Minzblätter oder essbare Blüten mit einfrieren – für bunte Effekte.
Eismaschinen gibt es mit oder ohne Kompressor, da wird gerührt und gekühlt gleichzeitig. Erstere haben schon fast „Profi-Status“, für den Hausgebrauch reicht aber das schlichtere Modell mit einem Kühlbehälter oder einem Kühlblock. Wichtig ist, dass diese vorab gut gekühlt werden, idealerweise 24 Stunden oder sogar mehr.
Das Rühren übernimmt dann die Maschine. Genau das macht’s auch aus, denn die Kombination aus Rühren und Gefrieren führt dazu, dass das Eis eine schön cremige Konsistenz bekommt und luftig statt hart wird. Und es entstehen keine Eiskristalle. Übrigens: Eismaschinen ohne Kompressor sind um vieles günstiger. Allerdings kann man damit immer nur eine Sorte Eis machen.
Oder man entscheidet sich gleich für die charmante Minimalvariante wie Palla: „Ein Becher griechisches Joghurt, tiefgekühlte Waldheidelbeeren, etwas flüssiger Honig oder Agavendicksaft – mein persönlicher Glücksfall.“ Sie verwendet dafür auch gerne Schafsjoghurt oder Skyr, der ist stichfest und wunderbar cremig. Das Beste an selbst gemachtem Gefrorenen: „Man weiß genau, was drin ist. Wie viel Zucker, welche Früchte.“

Kugelportionierer mit Profi-Effekt gibt es ab 4 €.
©Getty Images/milanfoto/iStockphotoFür alle, die öfter daheim Eis machen möchten, lohnt sich die Anschaffung einer Eismaschine. Der Vorteil: Die Maschine rührt und kühlt gleichzeitig. Das sorgt für eine cremige Konsistenz, spart Zeit und Muskelkraft. Vor allem bei klassischen Sorbets oder Vanilleeis mit Ei zahlt sich das aus. Für schnelle Fruchteise reicht allerdings ein Mixer oder Pürierstab völlig.
Rezept
Zutaten
300 g Beeren (zum Beispiel Heidelbeeren, schwarze Johannisbeeren)
300 g Schafjoghurt
1 Zweig frischer Zitronenthymian
5 EL Blütenhonig (flüssig) oder Agavendicksaft
Zubereitung
1. Frische Beeren mindestens 1 Stunde tiefkühlen. Joghurt 30 Min. tiefkühlen.
2. Zitronenthymian abrebeln.
3. Alle Zutaten in einem hohen Gefäß mit dem Stabmixer zu Eiscreme pürieren.
4. In Gläser füllen. Je nach Geschmack mit Honig nachsüßen und sofort servieren.
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