Burger King eröffnet veganes Restaurant: Hunderte Menschen stehen Schlange
Seit 19. Juli kann man sich am Westbahnhof durch das fleischlose Sortiment der Fast Food-Kette probieren.
"Gibt es hier etwas gratis?", fragt eine Frau im Vorbeigehen im U-Bahnbereich beim Westbahnhof. Hunderte Menschen stehen dort in einer Schlange vor dem Burger King. Das rot-gelbe Logo der Fast-Food-Filale ist plötzlich grün-weiß geworden. Die bereits bestehende Filiale wurde in ein komplett veganes Restaurant verwandelt.
"Bis 13 Uhr gibt es den veganen Whopper gratis", erklärt der Manager der Passantin. Am Ende der Warteschlange steht eine Studentin. Sie hat über Instagram von der Eröffnung des veganen Burger Kings erfahren. "Veganes Essen ist wichtig für die Umwelt", sagt sie. Auch die anderen, hauptsächlich jungen Besucher, sehen das ähnlich. "Wenn der vegane Burger so viel kosten würde, wie der Burger mit Fleisch, würde ich sicher zu der veganen Variante greifen", meint eine andere Studentin in der Schlange.
Der vegane Whopper kostet 5,50 Euro, der Whopper mit Fleisch 4,99 Euro.
Burger King wagt mit der Eröffnung einen großen Schritt: Statt aus Rind, Huhn und Co. werden die Burger ausschließlich aus 100 Prozent pflanzlichen Produkten hergestellt. Vegane Burger gibt es jedoch schon seit längerer Zeit bei Burger King auch in Wien, meint ein anderer Besucher, der sich bereits seit Jahren vegan ernährt. Aber ein komplett veganes Restaurant ist zumindest in Österreich neu. Das bedeutet, dass Besucher die Lust auf einen Burger haben hier keine Fleisch-Alternative finden werden.
"Wir werden sehen, wie hoch die Nachfrage ist, und je nachdem entscheiden wir, wie lange der vergane Laden offen bleibt", meint Marketing-Leiter Jan Küstler, der sich auch vor Ort ein Bild der ersten Stunden der Eröffnung machte. Bereits in Madrid, London und Köln wurden vegane Fillialen wochenweise eröffnet.
Der vegetarische Fleischer
Die vegane Ausgabe des Fast-Food-Ladens sei nur durch die Zusammenarbeit mit "The Vegetarian Butcher" möglich. Das ist ein Unternehmen aus den Niederlanden, das versucht den Geschmack und das Genusserlebnis von Fleisch nachzubauen ohne Fleisch zu verwenden. Der Gründer und frühere Landwirt in neunter Generation, Jaap Korteweg, wurde Vegetarier und arbeitete mit innovativen Köchen und Wissenschaftlern zusammen, um veganes und vegetarisches Fleisch aus Hülsenfrüchten zu entwickeln.
Mittlerweile ist "The Vegetarian Butcher" in mehr als 30.000 Verkaufsstellen in über 55 Ländern vertreten und verfolgt die Mission, der größte Metzger der Welt zu werden, indem pflanzenbasiertes Fleisch zum neuen Standard gemacht wird.
Am Westbahnhof soll es die gleiche Produktvielfalt wie an allen anderen Standorten geben: Auch für Bacon (Speck), Käse oder andere Snacks werden vegane Alternativen angeboten. Produkte wie der "Whopper" oder "Long Chicken" seien demnach neu erfunden worden. "Ich würde mir den Crispy-Chicken auch als vegane Option wünschen", sagt ein anderer Besucher. Der fehle noch im Sortiment.
"Es schmeckt eigentlich nach nichts", urteilt ein Besucher. "Die Konsistenz und das Gefühl ist eigentlich ident, wie bei einem Burger", sagt hingegen ein anderer Besucher. Besonders beeindruckt scheinen die Testesser von den veganen "Chicken Nuggets" zu sein. Der Geschmack soll hier von einem Geschmack von echtem Huhn kaum zu unterscheiden sein. "Auch wir veganer haben einmal Fleisch gegessen, daher können wir das beurteilen", erklärt ein verganer Besucher. Kritisch sehen Besucher den Geschmack des veganen Käses - etwa in den "Chilli Cheese Nuggets".
Seit 10 Jahren ist etwa Besucher Georg Prinz Veganer. "Burger King stellt in der neuen Kampagne die richtige Frage: Ist Fleisch noch normal? ", meint er. Es gehe nicht nur um das Tierwohl sondern auch um die gesamte Umwelt und um den Verbrauch der Ressourcen.
"Wenn so goße Unternehmen wie Burger King auf die vegane Schiene aufspringen, dann sehen wir Veganer das als einen sehr positiven Schritt", meint er. In Österreich gebe es außerdem mit "Swing Kitchen", dem veganen Burger-Lokal bereits Alternativen.
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