So schmeckt's im Benjamin fancy Grill & Bar

Andreas Flatscher und Ben Danesh eröffneten das Benjamin fancy Grill & Bar in der Kaiserstraße.

Auf einen Blick

Preiskategorie

Küche

Weltküche

Bewertung

80 von 100 Punkten

Wer einem neuen Restaurant den Slogan „Fancy Bar & Grill“  verpasst, muss mit vielem rechnen. Zum Beispiel mit vielen Fragen. Fancy, ist das modern? Oder bedeutet es gewagt? Ist es cool? Oder speziell? Gastronom Andreas Flatscher stört das nicht, er will mit seinem Konzept im ehemaligen „French“ (wir kennen es noch für seine bistroartige Atmosphäre und einfachen französisch-interpretierten Speisen) neue Fahrt aufnehmen. Nebenan an der Ecke werden im „Flatschers“ noch immer Burger serviert, das Lokal (samt Namen) gehört aber schon jahrelang nicht mehr ihm. Doch ein Teil des Teams ist zu ihm gewechselt und hat sich eine zumindest punktuell fancy Speisekarte ausgedacht. Die „Grelle Forelle“ etwa kommt auf einem Gitter auf den Tisch, das Heu darunter wird vor dem Gast entflammt, um dem Fisch den letzten Rest zu geben – im wahrsten Sinne des Wortes, ist seine Haut danach stellenweise  zu verbrutzelt. Vergleichsweise brav verhält sich die „Afterwork Pinsa“ mit Paradeisern, Käse, Sellerie und Trüffelmayonnaise. Nicht unbedingt fancy, wird aber sicher ein Renner der Speisekarte.

Eine fancy Empfehlung ist hingegen das „Sexy Leg“: eine Spanferkel-Stelze, die richtig knusprig und kross daherkommt, auch in einer überschaubaren Einzelportion. Schade nur, dass die Salatblätter, in die man sie stückweise rollen und mit Sauce mischen soll, viel zu weich für derartige Verrenkungen sind. Pluspunkt gibt es aber fürs Dessert, so ein cremiges, abgewandeltes Tiramisu ist eine Seltenheit, sein Name „Porno mi su“ ohnehin. Fancy? Fancy.

„Sexy Leg“: Spanferkelstelze mit Red Dragon-Sauce und Salat zum Rollen, dazu gibt es Jasminreis

©Marlene Auer

Derzeit läuft noch das Soft Opening, Anfang Juni soll dann alles nach Plan laufen im neuen „Benjamin“, das den Gruß aus der Küche mit einem Gruß aus der Bar ersetzt. Ja, wir wissen es schon: Fancy. Etwas weniger wäre manchmal mehr.

Detailbewertung

Essen

40/50

Service

8/10

Getränke

11/15

Ambiente

21/25

Kontakt

Adresse

Kaiserstraße 121, 1070 Wien

Öffnungszeiten

Di-Sa 17-24 Uhr

Marlene Auer

Über Marlene Auer

Chefredakteurin KURIER-freizeit. War zuvor Chefredakteurin bei Falstaff und Horizont Österreich, werkte auch als Journalistin im Bereich Chronik und Innenpolitik bei Tages- und Wochenzeitungen. Studierte Qualitätsjournalismus. Liebt Medien, Nachrichten und die schönen Dinge des Lebens.

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