So schmeckt es in der neuen "Tatarie Marie" in der Wiener City
Ein Take-away setzt auf Tatar in verschiedenen Varianten, kreiert von einem Haubenkoch. Doch ob sich der edle Snack für unterwegs durchsetzt, muss sich erst noch zeigen.
Beschreibung
€€
Europäisch
83 von 100 Punkten
Es ist ein außergewöhnliches Quartett hinter dem neuen Edel-Take-away in der Wiener City: Gastronom Marco Simonis, Haubenkoch Dominik Stolzer, Bio-Bauer Hannes Hönegger und Werber Florian Mainx eröffneten vor wenigen Tagen ihr Gourmet-Kleinod auf nur wenigen Quadratmetern in bester Innenstadtlage. Doch Außergewöhnlichkeit kann die Wiener Kulinariklandschaft durchaus vertragen, besonders wenn es um einen Küchenklassiker geht: das Tatar.
Während ein paar Gassen weiter, beim Schwarzen Kameel, Brötchen bestrichen werden, kommen hier Rind- und Kalbfleisch sowie Fisch – etwa Saibling – auf leicht angeröstete Erdäpfel-Butterbrioche-Stücke, verfeinert mit verschiedenen Aromen. Als besonderer Coup tut sich die Variation mit Erdnussbutter, Chili-Mayonnaise und knackigen Bananenchips hervor: Die leichte Schärfe im Abgang ergänzt wunderbar die zuvor geschmeidige Konsistenz der dezent gewürzten Fleischmasse. Könnte ein Renner unter den acht Tatars werden.
Stolzer, ehemals Küchenchef im Sacher, hat sich fast ein Jahr lang durchprobiert und ist noch immer nicht satt. Saisonales soll es immer wieder geben, und weil es halt so sein muss, findet sich auch ein veganes Exemplar im Sortiment, aus saisonalem Gemüse wie geschmortem Kürbis. Kann sein, müsste man hier aber nicht unbedingt haben. Etwas anders könnte sich außerdem das Verhältnis Brioche zu Tatar gestalten, das ziemlich genau halb, halb vorsieht – etwas weniger Brioche würde das Tatar besser betonen.
In Summe aber ist das neue Take-away eine gute Alternative zu bekannten Klassikern und jedenfalls eine kulinarische Kostprobe wert. Ob es sich allerdings durchsetzen wird, die edlen Snacks unterwegs zu naschen, wird sich erst zeigen. Einen Schanigarten gibt es nämlich nicht, der Shop besteht im Grunde nur aus der Verkaufstheke (wo es übrigens auch Champagner und Weine geben wird), und mit 8,90 Euro pro Stück ist der Imbiss preislich in Anbetracht der Menge doch eher im oberen Segment angesiedelt.
Detailbewertung
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9 von 10
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