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Aperol ist out: Welche Retro-Drinks wir diesen Sommer schlürfen

Barkeeper Bert Jachmann erklärt, worauf es bei der Zubereitung der zeitlosen Klassiker wie Negroni ankommt.

In diesem Sommer muss sich niemand den Kopf zerbrechen, welche Drinks angesagt sind: Wir schlürfen zeitlose Klassiker. Neu ausgerufene Trends verwirren oft mehr, als dass sie Lust auf Party machen.

Im Pandemiejahr 2020 löste ein einziger Mann den Hype um den Cocktail Negroni aus: Der Hollywoodstar Stanley Tucci – bekannt aus dem Film "Der Teufel trägt Prada" – stellte ein Video online, wie er in seiner Küche lässig zum Shaker griff. Seitdem vergeht kein Abend bei Bert Jachmann, wo nicht ein Gast den Klassiker aus Gin, rotem Wermut, Campari und Orangenscheiben bestellt.

Warum diese Drinks zeitlos sind

©Getty Images/iStockphoto/maurese/iStockphoto

Negroni

Zutaten

3 cl Gin
3 cl italienischer Bitterlikör (z. B. Campari)
3 cl roter Wermut
Eiswürfel
Deko: Orangenscheibe

 Alle Zutaten in einen mit Eiswürfeln gefüllten Tumbler füllen und vorsichtig umrühren

"Das Geheimnis der Evergreens liegt in ihrer Einfachheit und Klarheit", glaubt der Barkeeper und Organisator des "Liquid Market Festivals" (24.–26. 8. in Wien). "Die Mischgetränke haben gemeinsam, dass man sie einfach zu Hause nachmachen kann. Und man kann auch nichts falsch machen: Für Negroni oder Espresso Martini verwendet man die Zutaten zu gleichen Teilen."

Für die Grill-Party kann das gut vorbereitet werden: "Wenn der Drink ein bisschen steht, wird er im Geschmack milder und feiner." Wer variieren will, lässt den Gin weg und greift stattdessen zu Tequila.

Durch die Nacht tanzen

Dank Koffein-Kick lässt sich mit einem Espresso-Martini die Nacht besonders leicht zum Tag machen. "Zwar gibt es weltweit einen Hype, aber der Kult-Drink aus Wodka, Zuckersirup, Kaffeelikör und Espresso war in Wien nie wirklich weg. In Form eines Shots kommt er an der Bar immer gut an." Bei dem zeitlosen Klassiker handelt es sich um einen Liebling des "besten Barkeepers des Jahres 2013".

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Espresso-Martini

Zutaten

3 cl Wodka
3 cl Kaffee-Likör
3 cl Espresso
Eiswürfel
Deko: Kaffeebohnen

 Alle Zutaten in einen mit Eiswürfeln gefüllten Tumbler füllen und gut schütteln

Sein Tipp: "Wie der Negroni lässt er sich beliebig abändern: Man kann zu Honig oder Vanille greifen. Ich mische gerne Obstschnaps hinzu, am liebsten Kirsch-Schnaps wegen der herben Marzipan-Note. Auch eine Zitrone wirkt cool."

Der Duft vom Urlaub am Mittelmeer

Über den Limoncello-Spritzer berichtete der KURIER bereits: Seinen Ursprung hat Limoncello in der süditalienischen Region Kampanien, wo Zitrusfrüchte prächtig gedeihen. Warum der traditionelle Zitronenlikör ein Revival erfährt: "Die Menschen mögen Zitrusnoten, der Likör schmeckt erfrischend. Das Retro-Feeling schwingt mit: Die Amalfiküste ist ein Sehnsuchtsort. Wir verbinden mit dem Likör unbeschwertes Sommerfeeling und laue Sommerabende."

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Limoncello-Spritz

Zutaten

2 cl Limoncello
50 ml Prosecco
50 ml Sodawasser
Eiswürfel
Zitrone und/oder Rosmarin

  1.  Ein Glas nach Belieben mit Eiswürfeln befüllen
  2.  2 cl Limoncello hinzufügen
  3.  Mit Prosecco und Soda aufgießen, gut verrühren
  4.  Mit einer Zitronenscheibe und Rosmarin dekorieren

Für die trendige Variante wird der Likör mit Prosecco und Soda gespritzt, internationale Spirituosenhersteller setzen jetzt auch auf die Kombination mit Kräuterlikören: Das Glas duftet dann nach Urlaub am Mittelmeer.

©Ralph Darabos / Bar Campari

Auch beim Averna schmeicheln spritzige Noten dem Gaumen: Der sizilianische Bitterlikör aus Kräutern sowie aus ätherischen Ölen von Bitterorange und Zitrone erfrischt an heißen Tagen. "Wir erleben einen Amaro-Trend: Aperitifs werden auf Basis von bitteren Kräuterlikören gemixt. Obwohl wenig Alkoholgehalt, haben sie unglaublich starke Aromen. Das passt gut, denn diesen Sommer stoßen wir mit leichten Kreationen an."

Anita Kattinger

Über Anita Kattinger

Leidenschaftliche Esserin. Mittelmäßige Köchin. Biertrinkerin und Flexitarierin. Braucht Schokolade, gute Bücher und die Stadt zum Überleben. Versucht die Welt zu verbessern, zuerst als Innenpolitik-Redakteurin, jetzt im Genuss-Ressort.

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