alte Whiskey Flaschen

Rund 200 Jahre alt: Ältester Whisky der Welt zufällig entdeckt

Nach ersten Untersuchungen eines durch Zufall entdeckten Whiskys wird vermutet, dass er rund 200 Jahre alt ist. Bei der Versteigerung werden hohe Summen erwartet.

Alte Whiskys sind für Kenner Unsummen wert. So können sie für Preise von um die 45.000 Euro versteigert werden. In Schottland hat man nun auf der Burg Blair Castle in einer versteckten Kammer 40 Flaschen Whisky entdeckt. Erste Untersuchungen ergaben, dass es sich vermutlich um einen Whisky aus den frühen 1800er Jahren und damit um den ältesten Scotch Whisky der Welt handelt. Ende November bis Anfang September sollen einige der Flaschen versteigert werden, wofür man durch das Alter hohe Summe erwarten kann.

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Ein überraschender Fund

Bereits Mitte des Jahres 2022 hat der Hausverwalter der schottischen Burg hinter einer Geheimtür 40 Flaschen mit einem undefinierbaren Inhalt entdeckt. Als für die auf der Burg lebende Familie feststand, dass es sich um Whisky handelte, riet ein lokaler Whisky-Experte dazu, das schottische Auktionshaus "Whisky Auctioneer" zu kontaktieren. Sowohl der lokale Experte als auch das Auktionshaus vermuteten bereits zu diesem Zeitpunkt, dass es sich um einen besonderen Fund handelte.

Nach umfangreichen Recherchen in den Archiven der Burg kam "Whisky Auctioneer" laut BBC zu dem Schluss, dass der Whisky im Jahr 1833 destilliert und 1841 abgefüllt wurde. Das Scottish Universities Environmental Research Centre führte weiterhin eine Radiokarbon-Datierung durch, die den Whisky ebenfalls bei einem ungefähren Alter von 200 Jahren einordnet. Das Scotch Whisky Research Institute in Edinburgh schätzte außerdem den Alkoholgehalt auf 61 Prozent.

Angus MacRaild, Experte für alte und seltene Whiskys, identifiziert laut "Whisky Auctioneer" den Fund als "Malt-Whisky mit minimalem Holzeinfluss und einem Stil, der bis in die 1950er-Jahre in Schottland jederzeit hätte hergestellt werden können". Die Textur und der Geschmack sei typisch für ältere, destillatbetonte Highland-Malt-Whiskys.

Königin Victoria trank vermutlich bereits diesen Whisky

Königin Victoria wurde durch ihre Bekanntschaften mit der Burg Blair Castle in Verbindung gebracht. Im Jahr 1844 besuchte sie mit Prinz Albert die Burg und blieb für einen drei-wöchigen Aufenthalt. In den Archiven fand "Whisky Auctioneer" Hinweise darauf, dass während besagter drei Wochen etwas von diesem Whisky getrunken wurde. Somit ist es sehr wahrscheinlich, dass die Königin den Whisky damals genossen hat.

Hohe Preise bei der Versteigerung Ende November

Vom 24. November bis 4. Dezember werden 24 einzelne Flaschen aus der Kollektion versteigert. Durch das Alter des Whiskys kann man hohe Summen für jede einzelne Flasche erwarten. Bereits ein 72 Jahre alter Single Malt liegt laut dem Malt Whisky Magazin bei rund 52.000 Euro. Für neugierige Besucher auf Blair Castle wird es den Whisky aber auch bald in einer eigenen Ausstellung zu sehen geben.

Über Jennifer Sandhagen

Redakteurin bei freizeit.at, dem Digitalformat der KURIER freizeit.

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