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Kaffee schmeckt nicht: Woran kann es liegen?

Bevor die erste Tasse Kaffee konsumiert wurde, will manch eine:r morgens erst gar nicht angesprochen werden. Doch was tun, wenn‘s nicht mehr schmeckt? Wir zeigen Ihnen, wo das Problem liegen könnte.

Minderwertige Kaffeebohnen

Damit das schwarze Gold, das jeden noch so frühen Morgen zumindest erträglich macht, mundet, kommt es in erster Linie auf die Qualität der Kaffeebohnen an. Denn ein befriedigendes Kaffeeerlebnis entsteht durch hochwertige Kaffeebohnen. Eine veraltete Kaffeemaschine bringt mit dem richtigen Kaffee immer noch ein halbwegs trinkbares Koffeingetränk zusammen. Mit schlechtem Kaffee ist das nicht mehr möglich. Doch wie erkennen Sie gute Kaffeebohnen?

Folgendes sollten Sie in Zusammenhang mit der Qualität der Bohnen beachten: In einem strengen Auswahlverfahren wird bei der Ernte die Spreu bereits vom Weizen getrennt; sprich die hochwertigen Bohnen werden herausgefiltert. Anschließend geht es an die Röstung. Eine schonende Röstung sorgt dafür, dass sich die Aromen entwickeln können und Säuren und Bitterstoffe abgebaut werden. Beides kommt letztlich dem Geschmack zugute.

Bei der Röstung finden übrigens gleich mehrere chemische Prozesse statt. Die Karamellisierung etwa sorgt dafür, dass sich die Bohnen von grün auf braun umfärben. Außerdem dehnt sich das Volumen der Bohnen aus, während sie bis zu 20 Prozent ihres Gewichts verlieren.

Im schonenden Trommelröstverfahren werden die Bohnen für 10-20 Minuten bei einer Temperatur von 170-220° C geröstet. Je kürzer die Röstung, desto heller die Bohne und damit fruchtiger und säurebetonter der Geschmack. Eine längere Röstung macht die Bohne dunkler und bringt einen säureärmeren und vor allem rauchigeren Geschmack aufgrund der vielen Röstaromen.

Damit die hochwertigen Kaffeebohnen möglichst lange guten Kaffee machen, sollten Sie sie in der Originalverpackung aufbewahren und luftdicht verschließen. Auf diese Weise gehen die Aromen nicht so schnell verloren.

Falscher Mahlgrad

Wenn Sie nur hochwertige Kaffeebohnen verwenden und diese sorgfältig aufbewahren, könnte der enttäuschende Geschmack auch am falschen Mahlgrad liegen. Die Wahl des richtigen Kaffee-Mahlgrads hängt dabei vor allem von der Art der Zubereitung ab.

Espressokaffees schmecken fein gemahlen am besten und eignen sich perfekt für einen intensiven Espresso, Espresso Macchiato oder Cappuccino. Diese Sorte ist speziell für die Verwendung eines Siebträgers, Vollautomaten oder Espressokocher vorgesehen.

Filterkaffees sollten mit einem mittleren bis leicht groben Mahlgrad gemahlen werden und sind für die Zubereitung des Kaffees mithilfe einer Filterkaffeemaschine oder French Press geeignet. Auch ein Cold Brew kann damit wunderbar zubereitet werden.

Von einem feinen Mahlgrad sprechen wir in diesem Zusammenhang bei einer Textur zwischen Mehl und Tafelsalz. Ein mittlerer Mahlgrad befindet sich zwischen Tafelsalz und Gries. Wenn Ihnen Ihre Tasse zu bitter oder zu stark ist, könnte es helfen, den Mahlgrad etwas gröber zu stellen. Schmeckt er hingegen zu sauer oder ist Ihnen die Konsistenz zu wässrig, raten wir Ihnen, die Bohnen etwas feiner zu mahlen.

Sind Sie sich nicht sicher, empfehlen wir Ihnen, den Mahlgrad vergleichsweise grob einzustellen, den Kaffee anschließend zu kosten und nach und nach feiner zu mahlen. So finden Sie den perfekten Mahlgrad für Ihren Geschmack.

Über- oder Unterextraktion

Ein keinesfalls zu vernachlässigender Faktor bei der Kaffee-Zubereitung ist die Extraktionszeit. Stimmt diese nicht, überzeugt der Geschmack nicht. Bei einer Überextraktion werden zu viele Bitterstoffe und Aromen herausgelöst, was den Kaffee bitter macht. Ist die Extraktionszeit hingegen zu kurz, kommen zu wenige Bitterstoffe und Aromen in den Kaffee. In dem Fall spricht man von einer Unterextraktion.

Die optimale Extraktionszeit hängt von der Temperatur des Wassers, des Mahlgrads des Kaffeepulvers und der Dosierung ab. Bei der Zubereitung mit einem Siebträger kann ebenso ein zu starkes oder zu sanftes Tampen schuld sein.

Schmeckt der Kaffee zu bitter, könnten die folgenden Gründe dafür verantwortlich sein:

  • Die Extraktionszeit war zu lang.
  • Das Wasser ist zu heiß: Idealerweise liegt die Brühtemperatur bei 89-95° C.
  • Das Pulver wurde zu fein gemahlen.
  • Es wurde zu viel Kaffee verwendet.
  • Bei Verwendung eines Siebträgers: Zu starkes Tampen.

Empfinden Sie den Kaffee als zu wässrig oder nicht geschmacksintensiv genug, kann es an Folgendem liegen:

  • Die Extraktionszeit war zu kurz.
  • Das Wasser ist zu kalt: Dies kann vor allem bei preiswerten Kaffeevollautomaten der Auslöser sein, wenn sie das Wasser nicht ausreichend erhitzen. Bei Siebträgermaschinen sollte der Siebträger vorher erhitzt bzw. unter heißes Wasser gehalten werden.
  • Das Pulver wurde zu grob gemahlen.
  • Es wurde zu wenig Kaffee verwendet.
  • Bei Verwendung eines Siebträgers: Es wurde nicht oder zu sanft getampet. Weist das nasse Pulver im Siebträger keine gleichmäßige Oberfläche auf oder sind kleine Löcher zu sehen, handelt es sich um sogenanntes Channeling. Indem Sie das Pulver vor dem Tampen locker einfüllen und mit dem Finger besser verteilen, lässt sich das verhindern.

Unstimmiges Verhältnis zwischen Wasser und Kaffee

Greifen Sie zu guten Bohnen und kennen auch den optimalen Mahlgrad für Ihre gewählte Zubereitungsart, stimmt eventuell das Verhältnis von der Menge an Wasser zum Kaffee nicht. Häufig wird zu viel Wasser hinzugegeben, was den Kaffee schnell wässrig und sauer macht.

Wenn Sie einen Handfilter oder eine French Press zur Zubereitung verwenden, brauchen Sie 6,5 Gramm Kaffeemehl pro 100 ml. Für einen Single-Shot Espresso sind es 10,8-11,5 Gramm pro 100 ml; für einen Double-Shot 18,5-21 Gramm. Das Verhältnis von Kaffeepulver zu Wasser sollte bei 1:2-3 liegen.

Um die korrekte Menge genau abzuwiegen, ist es hilfreich, wenn Sie zu einer Feinwaage greifen. Sollte der Kaffee trotz korrekter, reduzierter Menge an Wasser zu dünn sein, raten wir zu einem feineren Mahlgrad.

Mangelhafte Wasserqualität

Angesichts dessen, dass ein fertiger Kaffee zu 98 Prozent aus Wasser besteht, ist es nur logisch, dass sich die Wasserqualität auf den Geschmack auswirkt. Ein zu hoher Kalk- oder Chlorgehalt kann noch dazu die Lebensdauer der verwendeten Geräte verkürzen. In diesem Fall bietet sich die Nutzung eines Wasserfilters an. Doch aufgepasst: Durch das Filtern sinkt oft auch der pH-Wert, was den Kaffee wiederum sauer machen kann.

Beim Aufgießen des Kaffees von Hand passiert es überdies nicht selten, dass zu heißes Wasser verwendet wird. Kommt es direkt aus dem Wasserkocher, liegt die Temperatur meist über der Idealtemperatur von 92-96° C. Dadurch wird der Kaffee zu bitter. Pro Grad sollten Sie dem Wasser daher eine Minute zum Abkühlen geben.

Unpassende Zusätze

Nicht jede Person mag ihren Kaffee schwarz. Wenig überraschend gibt es daher einige Kaffeetrends mit teils ungewöhnlichen Zusätzen. Wer nicht so experimentierfreudig ist, setzt normalerweise auf etwas Milch. Je nachdem, welches Kaffeegetränk Sie bevorzugen, wird diese aufgeschäumt oder in kalter bzw. warmer Form als erstes oder letztes hinzugegeben. Stellen Sie an dieser Stelle sicher, dass die Milch noch frisch ist.

Mittlerweile findet man im Supermarkt jede Menge Milchalternativen für Kaffeetrinker. Von Klassikern wie Hafer- und Sojamilch mit leckeren Barista-Versionen, bis hin zu Newcomern wie proteinreicher Erbsenmilch. Hier ist für jeden Geschmack etwas dabei. Doch nicht alle eignen sich als Zusatz im Kaffee. Am besten testen Sie einfach aus, welche Milchalternative Ihr Favorit ist. Dann können Sie Ihren Kaffee wieder genießen.

Verschmutzte Kaffeemaschine

Wird eine Kaffeemaschine zu selten gereinigt, bleiben Kaffeereste und Kalkablagerungen zurück, die das Geschmackserlebnis trüben. Nicht nur das: Das kontinuierliche Umgehen einer regelmäßigen Grundreinigung und Entkalkung kann auf Dauer die Maschine schädigen und die Leitungen verstopfen.

Wie oft und mit welchen Mitteln Sie Ihre Kaffeemaschine säubern sollten, erfahren Sie in der Bedienungsanleitung des jeweiligen Modells.

Verstopfte Nase

Schmeckt der gleiche Kaffee von einem auf den anderen Tag plötzlich ganz anders, hat es vielleicht gar nichts mit dem Kaffee selbst, der Maschine oder der Zubereitung zu tun. Sind Sie erkältet, leiden unter einer verstopften Nase oder haben eine belegte Zunge, so kann das teils starken Einfluss auf unsere Geschmacksknospen nehmen. Bevor Sie also Ihre gesamten Skills der Kaffeezubereitung hinterfragen, sollten Sie diesen Punkt vollständig ausschließen.

Warum die treue Tasse Kaffee nicht mehr schmeckt, kann viele Gründe haben. Während Sie herausfinden, woran es in Ihrem Fall liegt, ist es ganz wichtig, immer nur einen Faktor zu verändern, zu kosten und gegebenenfalls etwas anderes auszuprobieren. Verändern Sie niemals zwei oder mehrere Sachen gleichzeitig. Dann verlieren Sie den Überblick und verstellen im schlimmsten Fall etwas, das eigentlich gepasst hat.