Lederhose mit kariertem Hemd
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Die Tracht: Darauf sollte man bei der Lederhose achten!

Eine Lederhose aus dem Alpenraum gehört wohl zu den bekanntesten Teilen einer volkstümlichen Tracht. Beliebt ist die Krachlederne mit ihrer beachtlichen Tradition nicht mehr nur in Bayern oder in Österreich.

Auf Oktoberfesten, die es sogar weit jenseits des Weißwurst-Äquators gibt, tummeln sich auch Flachländler in den Hosen mit der rustikalen Optik. Dabei gehörte die Lederhose von ihrem Ursprung her gar nicht zur Festtracht. Im ländlichen Bereich war und ist sie ein Teil des Alltags und sogar der Arbeitskleidung. Zu sehen ist das kernige Kleidungsstück heute aber vor allem auf Festen und in Biergärten.

Auf die Länge kommt es an

Eine Lederhose muss richtig sitzen. Sie darf nicht zu eng anliegen, jedoch auch keinesfalls zu weit sein. Bei der Länge gibt es drei verschiedene Varianten.

Die kurze Lederhose endet knapp über dem Knie. Daran erkennt man den echten Trachten Fan. Es gibt auch Modelle, die bis zur Mitte des Oberschenkels reichen oder sogar noch kürzer sind. Mit der typischen Trachtenhose aus Leder haben diese Hosen wenig zu tun. Es sei denn, sie sind für Kinder und sehr junge Burschen gedacht. Aber selbst in diesem Bereich setzen Traditionalisten auf den bis mindestens eine Hand breit über dem Knie endenden Hosensaum.

Sehr beliebt ist die Kniebundhose. Sie endet genau an der Stelle, an der die Wade beginnt. Erfahrene Trachten Träger schließen den Bund an der Kniebundhose aus Leder nicht, sondern lassen ihn leicht geöffnet. Lange Lederhosen sind viel seltener zu sehen. Doch auch sie lassen sich dem Bereich Trachten zuordnen.

Echtes Leder muss es sein

Vielfältig sind die Lederarten, aus denen die Stücke gefertigt werden. Zur Auswahl stehen derbes Rind- oder Wildschweinleder oder das etwas feinere Ziegenleder. Eines der absoluten Favoriten ist Hirschleder. Es besticht durch seine hervorragenden Trageeigenschaften. Natürlich sehen alle Lederhosen gut aus. Eine Meindl Lederhose aus eben jenem Hirschleder allerdings ist schon eine Extraklasse. Davon gehen alle aus, die Lederhosen aus dem seit drei Generationen erfolgreich geführten Familienbetrieb in der Nähe von München tragen. Die Modelle sind nicht nur sehr robust. Sie werden nach längerer Nutzung immer schöner. Das liegt an der begehrten Patina, die ein gutes Modell ansetzt.

Das Leder für eine Meindl Lederhose wird im benachbarten Österreich erst gegerbt und dann gefärbt. Im Stammhaus bei Traunstein schneiden Fachkräfte jede Meindl Lederhose nach den traditionellen Schnittmustern zu. Bis zu 60 Stunden arbeitet eine Näherin dann an einem handbestickten Modell.

Stickerei ist Botschaft

Denn nicht nur eine Meindl Lederhose, sondern jedes traditionelle Modell ist aufwändig bestickt. Der sogenannte Besatz hat eine bestimmte Farbe, je nach Region, für die diese betreffende Lederhose steht. Der Besatz oder Stick ist gelb, beige, hellgrün oder dunkelgrün. Wer ganz bewusst auf eine klassische Krachlederne setzen will, der lässt die Hände von jeder anderen Stickfarbe. Als Motiv halten am häufigsten Weinlaub oder Eichenlaub her. Die echte, hochwertige Lederhose ist nicht zuletzt stets von Hand bestickt.

Hosenträger oder Gürtel: Wie es euch gefällt

Mit welchem Hilfsmittel ein Trachten Fan seine Lederhose am richtigen Platz hält, ist gar kein Streitthema. Erlaubt sind Hosenträger, ein Muss sind sie nicht. In vielen Regionen sind aber auch sie etwas Individuelles und Besonderes. In manchen Gegenden stickt die Braut ihrem Liebsten vor der Hochzeit die Träger.

Eine Alternative ist ein fescher Gürtel. Es gibt sogar Schmiede, die für den Lederhosen Träger eine eigens entworfene Gürtelschnalle fertigen. Damit hat der dann auch hier ein absolutes Einzelstück.