Kultur erleben in Niederösterreich: Diese Highlights gehören auf jede Bucket List
Niederösterreich – ein Eldorado für Kulturfans! Ob abwechslungsreiche Museen, historische Bauten oder beeindruckende Sehenswürdigkeiten: Das größte Bundesland Österreichs hat für Kulturbegeisterte jede Menge zu bieten. Diese Highlights gehören dabei auf jede Bucket List.
1. Landesgalerie Niederösterreich
Unser erstes Highlight führt uns nach Krems, wo ein architektonisches Juwel auf uns wartet: die Landesgalerie Niederösterreich. Seit ihrer Eröffnung im Mai 2019 fasziniert sie Besucher:innen mit ihrer modernen und schimmernden Silhouette, die das Gebäude in ein ganz eigenes Kunstwerk verwandelt. Doch nicht nur von außen ist die Galerie beeindruckend, auch von innen. Schon beim Betreten erwartet Sie ein Stiegenhaus, das eindrucksvoller kaum sein könnte – ein wahr gewordener Traum für alle Ästhet:innen und Fans von Symmetrie! Auf fünf Ebenen finden regelmäßig wechselnde Ausstellungen statt. Der Themenschwerpunkt: Kunstschätze des Landes Niederösterreich. Im Zuge der neuen Daueraustellung „Unterwegs – Reise in die Sammlung” haben Sie bis 2026 beispielsweise die Möglichkeit, hiesige Natur- und Kulturlandschaften von weltbekannten Künstler:innen aus Österreich wie Martin Johann Schmidt, Ferdinand Georg Waldmüller oder Tina Blau-Lang zu bestaunen. Wer genauer hinsieht, findet in den Werken sogar weitere Highlights auf unserer Liste – so zum Beispiel unser zweites Must-see.
Sie sind auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen oder wollen Ihr Auto bei Ausflügen lieber stehen lassen? Kein Problem! Aufgrund des gut ausgebauten Streckennetzes der Niederösterreich Bahnen sind sämtliche unserer Ziele auch ohne PKW erreichbar.
2. Ruine Dürnstein
Von der Landesgalerie Niederösterreich oder dem Bahnhof Krems aus sind es weniger als 10 Minuten zu Fuß zur Station Krems Campus-Kunstmeile. Hier können Sie bequem in die Wachaubahn einsteigen und erreichen in rund 15 Minuten den Bahnhof Dürnstein-Oberloiben. Von dort aus führt ein etwa 30-minütiger Spaziergang zu unserer nächsten Sehenswürdigkeit: der Ruine Dürnstein. Auf dem Weg durchqueren Sie die Gassen des malerischen Orts, die mit ihrem Charme verzaubern. Die Ruine ist bekannt für die Gefangennahme des englischen Königs Richard Löwenherz und wurde zwischen 1140 und 1145 erbaut. Während seiner Gefangenschaft durfte der königliche Gefangene einige Wanderkünstler:innen empfangen, was später auch zur berühmten Sage vom Sänger Blondel führte. Entlang des Weges ist seine Geschichte durch Schautafeln und Kunstinstallationen dargestellt. Die Ruine Dürnstein ist ganzjährig frei zugänglich und belohnt Besucher:innen mit einem prachtvollen Panoramablick auf die stolzen Burgen und Stifte der Wachau.
© Bild: Uwe Krauss
© Bild: NB Johannes Schendl
© Bild: Franz Hauleitner
3. Burg Hardegg
Apropos Burgen: Die imposante Burg Hardegg, die majestätisch über der kleinsten Stadt Österreichs thront, darf auf unserer Liste natürlich nicht fehlen. Die Geschichte der Wehranlage reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück und ist eng mit der Grenze zwischen Österreich und Mähren verbunden. Heute im Besitz von Octavian Pilati, einem der jüngsten Schloss- und Burgherren Österreichs, bietet die Burg mit ihren historischen Räumlichkeiten, dem beeindruckenden Bergfried und dem herrlichen Ausblick ein lohnendes Ausflugsziel für Geschichtsinteressierte und Naturfreund:innen gleichermaßen. Beim Rundgang durch die Anlage können Sie die Rittersäle, die Burgkapelle und sogar das alte Verlies erkunden. Und nach dem Besuch lädt das malerische Thayatal mit seiner unberührten Natur zu weiteren Erkundungen ein. Packen Sie also unbedingt festes Schuhwerk ein und verbinden Sie den Ausflug mit einer Wanderung. Mit dem Reblaus Express erreichen Sie von Retz oder Drosendorf ganz einfach die Stationen Niederfladnitz (Hardegg) und Pleissing – Waschbach. Von dort aus gelangen Sie per Fußmarsch in weniger als zwei Stunden zur Festung. Am Rückweg können Sie sich im Heurigenwaggon dann zur Belohnung mit lokalen Schmankerln, Mehlspeisen und Wein aus der Region verwöhnen.
4. Schaukraftwerk Schwellöd
Für unser nächstes Ziel, dem Schaukraftwerk Schwellöd, können wir die Wanderschuhe wieder in den Schrank packen, denn wir benötigen von der Haltestation aus gerade einmal 10 Minuten zu Fuß. Das Kraftwerk in Waidhofen an der Ybbs bietet eine faszinierende Reise durch die Geschichte der Stromerzeugung mittels Wasserkraft. Ursprünglich als Pionierprojekt Niederösterreichs im Jahr 1923 errichtet, wurde es 1997 modernisiert und gilt heute als wichtige Stromproduktion für die Region. Daneben dient das historische Kraftwerkhaus als Museum, in dem Besucher:innen die Entwicklung der Stromerzeugung von der Vergangenheit bis zur Gegenwart hautnah erleben können. Ein Highlight: die originale Kaplan-Turbine aus den 1930er-Jahren. Dank der Citybahn Waidhofen ist die Ausstellung in wenigen Minuten von der Endstation Pestalozzistraße erreichbar. Wer von weiter her anreist, gelangt vom Startpunkt Waidhofen / Ybbs außerdem binnen 30 Minuten mit der Gesäusebahn nach Amstetten.
Top: Besucher:innen des Schaukraftwerks, die mit der Citybahn anreisen, erhalten als Dankeschön für ihre nachhaltige Anreise einen ermäßigten Eintrittspreis. Einem entspannten Ausflug steht also nichts mehr im Wege!
5. Basilika Mariazell
Um zu unserem nächsten Highlight zu gelangen, planen Sie besser ein wenig mehr Zeit ein. Aber keine Sorge: Hier ist in gewisser Weise auch der Weg das Ziel. Ab St. Pölten steigen Sie in die Mariazellerbahn ein und begeben sich auf eine rund zweieinhalbstündige Fahrt zur beeindruckenden Basilika Mariazell. Während der Zugfahrt können Sie die herrliche Landschaft genießen und passieren unter anderem den imposanten Ötscher. Besonders im Panoramawagen ist die uneingeschränkte Sicht auf die Umgebung ein Genuss. Nach einem 20-minütigen Spaziergang vom Bahnhof Mariazell aus erreichen Sie dann den Ortskern und stoßen dort auf das bekannteste Wahrzeichen des Ortes. Die Wallfahrtsstätte, die seit über 860 Jahren Pilger:innen aus ganz Europa anzieht, ist ein architektonisches Juwel von historischer Bedeutung: Ursprünglich als romanische Kirche errichtet, wurde die Basilika im Laufe der Jahrhunderte erweitert und umgestaltet, insbesondere während der Barockzeit. Eine umfangreiche Restaurierung und Neugestaltung wurde außerdem bis 2007 vorgenommen, wodurch die Basilika mit einem neuen Zelebrationsaltar, vier Orgeln und einer überarbeiteten Gesamtarchitektur erneuert wurde. Kulturfans kommen hier also ganz klar auf ihre Kosten!
© Bild: NB/weinfranz.at
© Bild: NB/weinfranz.at
© Bild: NB/weinfranz.at
6. Zahnradbahnmuseum Puchberg
Sind Sie immer auf der Suche nach ausgefallenen Museen und Ausstellungen? Dann sollten Sie das Zahnradbahnmuseum in Puchberg nicht verpassen! Hier befindet sich eine faszinierende Sammlung von Exponaten rund um das Thema Eisenbahn, untergebracht in einem ehemaligen ÖBB-Schuppen am Bahnhof Puchberg. Erfahren Sie alles über die Geschichte der Zahnradbahn auf den Schneeberg, die bereits im Jahr 1872 begann. Die Ausstellung ist während der Sommermonate von Anfang Juli bis Ende September an Wochenenden und Feiertagen geöffnet und bietet auch die Möglichkeit von Gruppenbesuchen nach Voranmeldung. Als besonderes Highlight können Sie Ihren Museumsbesuch mit einer Schneebergbahn-Fahrt verbinden – entweder mit dem modernen Salamander-Zug, der von 27. April bis 3. November 2024 täglich verkehrt, oder mit dem nostalgischen Dampfzug, der jeden zweiten Sonntag von 2. Juni bis 22. September 2024 im Einsatz ist. Die Anreise nach Puchberg selbst ist unkompliziert, mit direkten Zugverbindungen zum Beispiel über Wiener Neustadt.
7. Schloss Weitra
Zum Abschluss haben wir noch einen ganz besonderen Tipp für Sie: das Schloss Weitra. Im dazugehörigen Museum haben Sie die einzigartige Möglichkeit, über 800 Jahre Geschichte der Stadt und des Schlosses zu erkunden. Erfahren Sie alles über die Kuenringer und die Fürstenberger, das Handwerk und die Wirtschaftsgeschichte des Waldviertels. Besonders beeindruckend ist auch die neu gestaltete Ausstellung „Erlebniswelt Bier”, die der langjährigen Brautradition Weitras gewidmet ist – ein Schluck des kühlen Blonden darf dabei natürlich nicht fehlen. Gestärkt sollten Sie dann unbedingt den Schlossturm erklimmen, von dem Sie einen weiten Blick über die Altstadt bis hin ins Böhmische genießen können. Und das Beste daran? Auch das Schloss Weitra können Sie problemlos ohne Auto besuchen! In Gmünd können Sie gemütlich in die Waldviertelbahn einsteigen und erreichen die Haltestation Weitra in weniger als 30 Minuten. Von dort aus ist es nur ein kurzer Spaziergang durch den malerischen Ort bis zum Schloss. Gmünd selbst ist direkt vom Wiener Franz-Josefs-Bahnhof aus erreichbar. Warum also nicht etwas Geschichte und Abenteuer abseits von Klassikern wie dem Schloss Schönbrunn erleben?