Ganz schön irrational.

Happy Pi-Day! Das solltest du zur Feier des Tages essen

3,14159, so lauten die ersten Stellen der Zahl Pi. Wofür wir diese brauchen und warum man sie heute feiert.

Ja, auch sogenannte irrationale Zahlen haben ihre Fans. Und für jene der Kreiszahl Pi (π) ist das heutige Datum ein hoher Feiertag. Denn in der amerikanischen Schreibweise 3/14 sind gleich die drei ersten Ziffern von Pi enthalten. Nimmt man es mathematisch ganz genau, muss man die Sektkorken um 13:59:26 Uhr knallen lassen, so erreicht man sogar die siebente Nachkommastelle der Kreiszahl.

Als Begründer der Tradition gilt der US-amerikanische Physiker Larry Shaw, der erste Pi-Day wurde im Jahr 1988 begangen. Die Zahl Pi selbst beschäftigt die Menschheit aber bereits seit der Antike. Sie beschreibt das Verhältnis zwischen dem Umfang eines Kreises zu seinem Durchmesser.

Man benötigt sie in allen möglichen Formeln zur Umfang- und Flächenberechnung von Kreisen – praktisch angewandt lässt sich mit ihr beispielsweise der Umfang eines Rades, das beschlagen werden soll, oder die Einzäunung einer kreisförmigen Fläche ausrechnen.

In die Unendlichkeit

Da Pi eine irrationale Zahl ist, also unendlich viele Dezimalstellen hat, kann man sich ihr nur nähern. Daran versuchten sich bereits die Babylonier, Archimedes und eine ganze Reihe namhafter Mathematiker seither. Auch in der Bibel fand die Kreiszahl Erwähnung. Im Buch der Könige erteilt König Salomon den Auftrag, für den Jerusalemer Tempel ein kreisförmiges Wasserbecken herzustellen. "Es wurde aus Bronze gegossen und maß 10 Ellen von einem Rand zum anderen; es war völlig rund und 5 Ellen hoch. Eine Schnur von 30 Ellen konnte es rings umspannen." Der Bibel zufolge ergibt dies also immerhin den Näherungswert von 3.

Mittlerweile ist man dem Ganzen schon um einiges näher gekommen. Erst im vergangenen Sommer gelang es einem Team von Schweizer Forschern, die Zahl Pi auf  62,8 Billionen Ziffern genau zu berechnen - ein neuer Weltrekord.

Memory

Doch zurück zum Pi-Tag. Diesen begeht man im Idealfall mit einem köstlichen Pie, der wegen der identen Aussprache im Englischen die traditionellen Festtagsspeise für Pi-Anhänger ist. Man kann alternativ auch in einer Runde Pi-Sport – ja, das gibt es – die Gehirnzellen trainieren. Die Regeln sind denkbar einfach, die Aufgabe schon weniger: Die Zahl Pi soweit wie möglich auswendig lernen und aufsagen.

Dabei könnte dieser Merkspruch helfen, bei dem die Anzahl der Buchstaben in einem Wort jeweils für eine Ziffer steht: „Wie, o dies π macht ernstlich so vielen viele Müh. Lernt immerhin, Jünglinge, leichte Verselein, wie so zum Beispiel dies dürfte zu merken sein." Besonders weit kommt man damit aber leider nicht, gilt es doch den aktuellen Weltrekordhalter Suresh Kumar Sharma mit seinen in über 17 Stunden fehlerfrei aufgesagten 70.030 Nachkommastellen einzuholen. 

Wer darin den Spaßfaktor nicht erkennt oder wen die Erinnerung an den eigenen Mathematikunterricht mit Grauen erfüllt, der esse stattdessen einfach ein Stück Pie dem heutigen Geburtstagskind zu Ehren: Albert Einstein.

Anya Antonius

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