Mckenna Grace als vife 12-Jährige ist die Heldin in "Ghostbusters: Legacy"
Film

"Ghostbusters: Legacy": Die Enkel der Geisterjäger gehen auf Geisterjagd

Die Ghostbusters-Fortsetzung von Jason Reitman nimmt ein kinderfreundliches Nostalgiebad und entstaubt das Original.

 Es bleibt in der Familie. Ivan Reitman hat mit „Ghostbusters: Die Geisterjäger“ 1984 einen Hit gelandet und mit „Ghostbusters 2“ für eine abstinkende Fortsetzung gesorgt. Knapp 30 Jahre später entfachte das weibliche „Ghostbusters“-Reboot einen Shitstorm.

Als Produzent zieht Ivan Reitman noch immer die Fäden, doch nun hat Sohn Jason die Regie übernommen. Liebevoll entstaubt er – im wahrsten Sinn des Wortes – die väterliche Ghostbusters-Ausrüstung samt Geisterfalle, Protonenstrahler und den Ecto-1. Jason Reitman – Jahrgang 1977 – ist schon als Kind auf Papas Filmset herumgekugelt, und man spürt förmlich seine Rührung. Wer ein weniger nostalgisches Verhältnis zu den „Geisterjägern“ hat, wird seine hingebungsvolle Exhumierung der analogen Welt von 1984 vielleicht weniger innig, sondern etwas spannungslos erleben. Als würde er die Gebrauchsanweisung für einen Ghostbusters-Film vor uns ausbreiten, lässt Reitman jr. die Enkel eines verstorbenen Geisterjägers die Welt des Großvaters entdecken – langsam, zum Mitschreiben.

Die Tochter des Toten, Carrie, zieht mit ihrem Sohn Trevor (Finn Wolfhard aus „Stranger Things“) und der 12-jährigen Phoebe auf die heruntergerockte Farm ihres Vaters. Seltsame Erdbeben durchrütteln die Landschaft. Nach fast einer Stunde taucht der erste Geist – Muncher – auf und mampft einen Hydranten.

Reitman hat den altmodischen Eighties-Look der Monster weitgehend beibehalten, den rauen Kumpelhumor des Originals jedoch völlig hinter sich gelassen.

In „Ghostbusters: Legacy“ ist die Heldin eine vife 12-jährige – und sie gehört eindeutig zur Kernzielgruppe im Publikum.

INFO: KAN/USA 2021. 124 Min. Von ivan Reitman. Mit Mckenna Grace, Paul Rudd.

Paul Rudd in "Ghostbusters: Legacy"

©Sony
Alexandra Seibel

Über Alexandra Seibel

Alexandra Seibel schreibt über Film, wenn sie nicht gerade im Kino sitzt.

Kommentare