Doch nicht ins Guinness-Buch: Rekord-Erdapfel disqualifiziert

Es hätte alles so schön sein können. Im vergangenen November gruben Ehepaar Colin und Donna Craig-Brown beim Unkrautjäten in ihrem Garten auf der neuseeländischen Nordinsel einen 7,9 Kilo schweren Erdapfel aus. Zumindest sah der ordentliche Brocken so aus, fühlte sich so an und schmeckte auch danach – ein Scheibchen hatten sie der Verkostung geopfert. Schnell war ein Name gefunden, Doug sollte das Ungetüm heißen. Und auch das Guinness-Buch der Rekorde wurde informiert, schließlich wurde der bisherige Erdapfel-Rekord von 4,9 Kilo deutlich übertroffen. 

"Es war einer dieser glücklichen kleinen Momente im Leben", erklärte Colin Craig-Brown im Sender Radio New Zealand. "Mutter Natur hat uns einfach mit diesem Glanzstück bedacht." 

Vier Monate später stellt sich heraus, Mutter Natur hat sich einen kleinen Scherz erlaubt. Denn der vermeintliche Erdapfel ist gar keiner. Allein der Umstand, dass das Ehepaar schon sehr lange keine Erdäpfel gepflanzt hatte, und keine Ahnung hatte, wie es Doug in ihren Garten geschafft hatte, war mysteriös. Der DNA-Test brachte Gewissheit und Post von der Guinness-Weltrekord-Organisation: "Lieber Colin", heißt es in dem Schreiben, "leider stammt die Probe nicht von einer Kartoffel, sondern von einer Art Kürbisknolle. Daher müssen wir den Beitrag leider disqualifizieren." 

Woher kommt Doug?

Colin ging der Sache auf die Spur und fand eine mögliche Erklärung. "Ich habe, rund um die Zeit, in der Doug auftauchte, Gurken aus Hybridsaatgut gepflanzt. Wer weiß, ob diese Samen nicht versehentlich einmal mit einer Knollenpflanze gekreuzt wurden?"

Knolle Doug gehört nach wie vor zur Familie Craig-Brown und ist vorerst in deren Tiefkühler untergekommen. "Ich sage 'Hallo' zu ihm, jedes Mal, wenn ich ein paar Würstel heraushole", sagt Colin. "Er ist ein cooler Typ. Immer wenn die Enkelkinder vorbeikommen, fragen sie: 'Können wir Doug sehen?' Er ist nun einmal die größte Nicht-Kartoffel der Welt."