Hilft die Sauna gegen Erkältungen? Worauf man achten muss

Regelmäßige Saunabesuche können die Abwehrkräfte stärken. Ob man bei einer sich anbahnenden Erkältung auch in die Sauna gehen soll, hängt aber von mehreren Faktoren ab.

Kann Saunieren tatsächlich einer Erkältung vorbeugen? Und kann man mit einer Erkältung in die Sauna gehen?

"Regelmäßige Saunabesuche können – wie zum Beispiel Herz-Kreislauf-Training – unsere Abwehrkräfte stärken", erklärt Hans Jörg Neumann, Vorstand der Abteilung für Innere Medizin am Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt. "Die Erhöhung der Kerntemperatur und der kalte Guss danach stimulieren unser Immunsystem.“

Ein Saunabesuch könne auch dabei helfen, eine beginnende Erkältung im Keim zu ersticken. Dies gelte jedoch nur für Menschen, die regelmäßig in die Sauna gehen und wissen, dass sie die Sauna gut vertragen. Neumann rät aber davon ab, als Neuling verkühlt in die Sauna zu gehen.

"Wer mit einem Schnupfen in die Sauna geht, sollte eine milde Saunaform wie etwa eine Kräutersauna oder ein Dampfbad wählen", rät Neumann. Von einer heißen Sauna wie etwa der Finnischen rät er in dem Fall ab: "Die hohen Temperaturen können den Körper von Schnupfengeplagten zusätzlich belasten."

Die Wärme einer milden Saunaform, die Inhalation der warmen, feuchten Luft und die Abkühlung danach kurbeln aber das Immunsystem an und können die lokale Abwehr beschleunigen.

Positiv wirke sich auch aus, dass Geist und Körper bei einem Saunabesuch entspannen können. Denn Stress schwächt das Immunsystem. In Stresszuständen fahre der Körper das Immunsystem hinunter, um die Energie an anderer Stelle zur Verfügung zu haben.

Und wie ist es bei Halsschmerzen? "Bei den leichten Halsschmerzen eines beginnenden oder abklingenden Virusinfekts kann die warme, feuchte Luft einer milden Sauna die lokale Immunabwehr stärken", sagt Neumann. Vor und nach dem Saunagang sollte man zusätzlich viel trinken, Wasser und Tee befeuchten die Rachenschleimhaut. "Dadurch wird sie besser durchblutet und die Erreger können schneller abtransportiert werden."

Regelmäßige Saunabesuche können unsere Abwehrkräfte stärken

©Alexander Maria Lohmann/Tauern Spa Zell am See

Wer sich krank fühlt, bleibt im Bett

Der Primararzt betont aber auch: Niemand, der sich krank fühlt, sollte sich aus dem Bett schleppen und eine Sauna aufsuchen. Es sei ein Irrglaube, dass eine Schwitzkur genau das Richtige sei, wenn man stark erkältet ist oder gar Fieber hat. "Fieber zeigt an, dass das Immunsystem schon schwer am Kämpfen ist. Auf keinen Fall sollten Menschen mit Fieber oder mit schweren Erkältungssymptomen in die Sauna gehen", warnt Neumann. Das könnte unter anderem zu einem Kreislaufkollaps führen. "Wer Fieber hat oder an schweren Erkältungssymptomen leidet, gehört ins Bett und nicht in die Sauna."

Bei Unsicherheiten in Bezug auf einen Saunagang sollte man in jedem Fall zuvor einen Arzt konsultieren: "Nicht nur bei Fieber, auch bei zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist es nicht ratsam, in die Sauna zu gehen", unterstreicht Neumann.

Auf keinen Fall sollten Menschen mit Fieber oder mit schweren Erkältungssymptomen in die Sauna gehen.

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Ätherische Öle können die Wirkung eines Saunaganges noch unterstützten, sagt die Pharmazeutin Iris Wille, Leiterin der Anstaltsapotheke im Elisabethinen-Krankenhaus in Klagenfurt.

Zum generellen Stärken der Abwehrkräfte empfiehlt sie Lavendel, Cajeput, Rosmarin oder Thymian. Soll einer Erkältung vorgebeugt werden oder sollen die Atemwege unterstützt werden, eignen sich dafür Öle aus Nadelbäumen wie z. B. Tanne, Fichte, Zirbe oder Latschenkiefer. Aber auch Eukalyptus, Thymian oder Pfefferminze machen die Luftwege wieder frei.

Entweder können zwei bis drei Tropfen des gewünschten Öls einfach in das Wasser der Saunakelle zugetropft und für einen Aufguss verwendet werden. Oder man stellt einfach eine kleine Schale mit Wasser und Öl (wieder zirka zwei bis drei Tropfen) in die Sauna.

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